Als Rolf Fuchs seine Anti-Hormontherapie aussetzte, ahnte er nicht, dass der Krebs so lange ruhen würde.

Der Krebs war über die Kapsel hinaus in die Samenblasen gewachsen, ein T3b und Lymphknotenbefall. Und dann hatte ich Glück, an den richtigen Arzt zu geraten. Der Chef des kleinen Krankenhauses in [Großstadt], an dem ich mich habe operieren lassen, der hat sofort mit allen verfügbaren Mitteln zugeschlagen. Das heißt, der hat noch während ich im Krankenhaus nach der OP lag, eine Hormonblockade eingeleitet und mir dringend empfohlen, weil auch der Schnittrand nicht sauber war, eine vorsorgliche Strahlentherapie zu machen.
Beide Therapien habe ich gemacht und ich habe die Hormonblockade elf Monate lang durchgezogen. Und angeregt durch einen Kollegen aus der Selbsthilfe, der mir sagte, dass sein Professor mit der sogenannten intermittierenden Hormontherapie experimentiere. Die habe ich meinem Urologen vorgetragen, ob es nicht einmal sinnvoll wäre, auszusetzen. Da sagte er, er hält auch viel von der Therapie und hat gemeint, wir können, wenn der PSA-Wert weiter so auf einem guten, unteren Niveau ist, einmal aussetzen und dann haben wir nach elf Monaten ausgesetzt. Und ich habe gedacht: Wenn ich Glück habe, kann ich ein halbes Jahr oder ein Jahr mit der Hormonblockade Pause machen. Aber, oh Wunder, ich brauchte nie mehr einsetzen, weil der Prostatakrebs bis heute auf nicht mehr messbarem Niveau, bei meinem Labor kleiner 0,01 blieb und bleibt. Wobei ich nicht so vermessen bin, dass ich  jetzt sagen möchte, dass ich geheilt bin, weil ich weiß, dass er jederzeit wieder auftreten kann. Aber ich bin froh, dass er so lange ruht.