Nach dem Tod ihres Mannes war Mara Schnaiter so erschöpft, dass ihre Hausärztin ihr zu einer Reha riet.

Ich hatte den Antrag gestellt im Januar [Jahreszahl], eher auf Drängen meiner Hausärztin, mit der ich befreundet bin und die miterlebt hat eben so diese zwei Jahre zuvor. Mein Mann war an Darmkrebs erkrankt aus dem Nichts heraus sozusagen, völliger Einbruch mit schlechter Prognose. Wir hatten da noch eine sehr gute Zeit miteinander, 16 sehr intensive Monate.
In denen ich auch das Gefühl hatte, ich habe alles Wesentliche noch gelernt vom Leben.
Aber es war dann sein Tod im März [des Vorjahres].
Ja, insofern keine Überraschung, sondern einfach ein Abschluss. Und ich würde mal sagen, ich war nicht erschüttert in dem Sinn. Das war einfach das Ende von diesem Weg. Und ich habe das Gefühl gehabt, ich bin dann einfach weitergelaufen auch den Kindern zuliebe. Habe einfach versucht meine Aufgaben zu bewältigen, überhaupt das zu begreifen, dass mein Mann nicht mehr da ist.
Und erst nach und nach hat so dieses fast, ich sage mal fast bewusstlose Weitergehen sich verändert in diese Erschöpfung, dass diese Erschöpfung durchkam. Also die Zeit war schon auch anstrengend. Ich habe also die Krankheitszeit sehr wenig natürlich gefragt: Was brauche ich jetzt? Und habe immer mehr gespürt, dass ich mich einfach nicht mehr regenerieren kann, dass ich mich verausgabt fühle von den kleinsten Anforderungen. Und daraufhin hat sie mir das einfach ans Herz gelegt, mir so eine Auszeit zu nehmen. Ich habe dann erst gehadert. Aber als dann eine Absage kam von der Rentenversicherung, habe ich immer mehr gemerkt: Doch, das täte mir gut.

Psychosomatische Reha bei Depression