Tobias König war sehr enttäuscht, als die geplante OP abgesagt werden mußte, weil kein eindeutiger Herd gefunden werden konnte.

Ich hatte dann für die Gehirnoperation, die geplant war, auch schon eine Eigenblutspende gemacht. Bloß dann hatte der Arzt eben, der die Operation vollziehen wollte, Angst gehabt. Weil bei einem normalen MRT wurde plötzlich die Stelle nicht mehr direkt gefunden. Und da wurde dann, zwei Tage bevor die Operation gemacht werden sollte, alles abgesagt. Weil die Vermutung von nur noch 20 Prozent Effektive da war.

Als Sie damals erfahren haben, dass die Möglichkeit einer Operation gegeben ist und als sich das dann wieder zerschlagen hat, wie war das damals?

Es war sehr schlimm für mich, da es ja nur ein paar Tage bevor die Operation war- eben, die Ablehnung gesagt wurde, dass nicht operiert werden soll. Am Anfang hatte der Arzt gesagt, dass es eine 80 zu 20 prozentige Wahrscheinlichkeit gibt, dass sie es hinkriegen. Da wollte ich immer noch operiert werden. Und auch wo er noch bei 60 zu 40 war, habe ich dann auch gesagt: „Dann lassen Sie mich operieren“, also,  „Operieren Sie mich.“ Ich hatte es dort- mir gesagt: Da lieber schneiden sie mich auf und tun vielleicht am Gehirn ein kleines bisschen was versauen, als das ich das ganze Leben lang mit der Epilepsie eben bestraft bin.

Als es dann noch weiter runterging mit der Wahrscheinlichkeit, dass alles gut wird, habe ich dann mir halt überlegt und meine Mutter hat gleich abgesagt, was von mir dann höchstwahrscheinlich auch gekommen wäre. Ich habe mich dann erst mal eine Zeit lang schrecklich gefühlt und betrogen, da ich zu dem Zeitpunkt noch die Epilepsie stärker bewertet habe, als jetzt.

Dort war es eben wirklich so, dass ich mir jeden Tag drüber Gedanken gemacht habe, was Epilepsie ist und was es auslöst so, was die ganzen Folgen sind. Und das habe ich jetzt geschafft, meiner Meinung nach, zu verbessern.