Julia Brandt musste an ihrer Arbeitsstelle sehr gegen die Aggressivität als Nebenwirkung des Antiepileptikums kämpfen

Dann war ich halt einen Tag an der Arbeit und ja, ich habe was gemacht, hatte vergessen eine Substanz dazuzugeben. Also ich bin ja Naturwissenschaftlerin und hatte das fertig gemacht. Und stand eben im Labor und mein Kollege fragte: „Ja, hast du das auch reingemacht oder hast du das vergessen?“ Und normalerweise ist das so was, wo man denkt: oh scheiße, jetzt kann ich alles in die Tonne kloppen, jetzt muss ich es nochmal machen, Mist. Wo man sich halt erst mal ärgert. Aber da wurde ich so aggressiv- also ich stand dann da und er meinte: „Du guckst so böse, was ist los?“ Und ich hatte wirklich, ich war so aggressiv, ich hatte wirklich das Bedürfnis ihn ins Gesicht zu schlagen. Das war richtig und ich habe dann, ich muss heim. Also das war- und diese Gereiztheit ist auch immer noch da.
 
Also das ist- ja, das ist anstrengend und die Aggressivität ist auch wirklich sehr anstrengend. Deswegen habe ich das Medikament jetzt wieder herunter gesetzt. Weil mein Arzt gesagt hat: “Wenn das für Sie zu viel ist und es hilft auch mit geringer Dosis, ist das okay.“ Also jetzt bei so Aggressionsstraftätern, die sagen: „Ich war wütend, ich kann nicht anders.“ Mittlerweile kann ich das, glaube ich, wirklich nachvollziehen. Das ist- ja, anstrengend und ich glaube es ist auch, es gibt auch Leute, die können es vielleicht nicht so. Es ist halt anstrengend, das zu kontrollieren.