Frank Herrmann vermutet, dass nach den Tumoroperationen nun die Operationsnarbe verantwortlich für die Anfälle ist

Im September 19XX habe ich meine erste Arbeitsstelle angetreten, nach dem Studium. Und am XX. Mai, also ziemlich genau vor 19 Jahren, 19XX, bin ich aus scheinbar völliger Gesundheit heraus im Büro vom Stuhl gefallen. Da hat man mich ins Krankenhaus gebracht. Ich denke, der Neurologe, ich bin zunächst in der Neurologie gelandet- ich denke, der Neurologe hat eine ziemlich klare Vorstellung gehabt, was los ist, aber keinen Ton gesagt, sondern zunächst die Untersuchung abgewartet.
Und dann kam halt die Diagnose: Hirntumor, rechtsfrontal.

Und wie gesagt, ich hab das ein oder andere auch hier aufgeschrieben. Insbesondere was Daten angeht, also zeitliche Daten, bin ich ganz schwach. Ja, und dann war klar, es muss operiert werden. Und dann bin ich auch von der Neurologie in die Neurochirurgie gekommen. XX. Mai 19XX die erste OP. Der Tumor wurde aber nur unvollständig entfernt, weil er in den Bereich des Balken hineinging und darüber hinaus. Und da haben die Operateure gesagt: „Da schneiden wir nicht rein.“ Und das war bei der zweiten OP das gleiche. Und bei der dritten OP konnte er, soweit man es beurteilen konnte, vollständig entfernt werden, da war er aber auch noch nicht so groß.
 
Sie sagten, nach der Untersuchung hat der Arzt dann gesagt, was es ist.
Aber erst nach der Kernspinuntersuchung, nachdem auch er dann absolut sicher sein konnte. Ich muss dazu sagen, ich war 29, genau das richtige Alter für solche Hirntumoren. Ich denke, der Neurologe hat von Anfang an gewusst, was los ist, aber ohne konkreten Befund hat er kein Wort gesagt.
Und nach der OP war es aber dann so, dass Sie -  auch danach noch Anfälle hatten?
Ja, ich habe ja heute noch einen Herdbefund. Und so hat man mir das auch erklärt, dass eben der Herd jetzt dann verantwortlich ist für mögliche Anfälle, also das Narbengewebe von der OP.