Claudia Hartmann erklärt genau, wann und wie die Anfälle auftreten.

Haben Sie denn das Gefühl, die Anfälle, das lässt sich vermitteln an andere, wie das ist, Anfälle zu haben, also an Menschen die keine Anfälle haben?

 

Das ist eine gute, gute Frage. (Pause)  Ich denke, es wird ziemlich auf den Menschen darauf ankommen. Denn was ich gemerkt habe, Menschen, die noch nie was mit Epilepsie zu tun haben, so etwas noch nie gesehen haben, denen fällt es schon ein bisschen schwerer. Sie sind sehr geschockt, wissen nicht, wie sollen sie reagieren, ist ja auch verständlich, und reagieren mit Angst und Panik drauf. Aber Menschen, die schon wissen, was das für eine Krankheit ist, oder so etwas schon miterlebt haben, die tun- können da schon ruhig darauf reagieren. Aber wenn ich das nicht kennen würde, ich glaube, würde ich auch mit Panik oder Angst reagieren.  

Wie erzählen Sie das dann oder wie erklären Sie das anderen?

 

Ich sage erst mal: „Ja, ich muss dir noch etwas sagen. Ich bin nicht ganz gesund, ich habe eine Krankheit.“ Dann fragt die Person natürlich: „ Was ist denn mit dir, was hast du?“ Dann sage ich: „Ja, ich habe Epilepsie.“ Dann ist die Person erst mal: „Oje, ojemine. Das hätte ich aber nicht gedacht.“ Und dann sage ich: ja, das hat auch- also man merkt es mir eigentlich nicht an. Es ist auch meistens nur im Schlaf, daher sieht man es tagsüber nicht. Was Intelligenz, Schule oder so angeht hat es auch keine Auswirkungen bei mir. Nur die Gefahr halt der Selbstverletzung, dass ich mir weh tue dabei, dass auch, ja dass alleine leben auch nicht geht und deshalb bestimmte Einschränkungen sind im Leben. Aber die meisten Leute sind ein bisschen geschockt oder überrascht, weil sie es nicht glauben können, dass ich das habe. Weil man merkt es ja eigentlich nicht.  

Und dann fragen sie auch nach: was ist denn da? Was passiert dann mit dir? Und dann kann ich halt nur das sagen, was ich von den anderen weiß. Also, das Zucken, das Krampfen alles. Also es ist eigentlich mit ziemlicher Akzeptanz bis jetzt aufgenommen worden. Ich hätte eher- ich habe eher ein bisschen mit Ablehnung gerechnet.