Christine Beckers Arzt konnte sicher sein, dass sie sich nur über wirklich unerträgliche Nebenwirkungen beschwerte

Wie sind denn Ihre Ärzte mit den Nebenwirkungen umgegangen, wenn Sie darüber berichtet haben?

Ja, eigentlich sehr offen. Also ich hatte vorher einen guten Arzt, auch an der Uni in [Großstadt], der hatte eigentlich- das war ein sehr gutes Feedback, er wusste genau, er wollte bei mir kein Risiko provozieren, dass ich in die großen Anfälle rutsche. Das war sein Hauptziel und das hat er auch gepackt. Und er wusste aber auch genau, ich sage nur was, wenn ich wirklich nicht damit leben kann. Also insofern, er wusste genau, ich schreie nicht sofort, wenn mal irgendeine kleine Nebenwirkung kam. Aber wenn ich es gesagt habe, dann hat er reagiert und hat gesagt: okay, dann müssen wir reagieren und müssen entweder die Präparate umstellen, oder müssen ein Stückchen runter gehen und dort wieder ein Stückchen höher. Um einen Ausgleich zu schaffen.

Und insofern haben wir x-Mal geändert, was man gar nicht an zwei Händen, an vier Händen auch nicht, abzählen kann. Es war immens, aber eben immer wieder mit dem gleichen Resultat: maximal einmal sechs Wochen anfallsfrei, wo dann schon die Hoffnung wieder kam und dann ging das wieder los, in der alten Schiene. Aber der Umgang an sich mit den Ärzten war da in der Richtung sehr gut, weil die dann auch gemerkt haben, ich mache keinen Blödsinn, oder ich würde jetzt auch nie- ich war nie der Typ, der gesagt hat, ich nehme einfach meine Medikamente nicht. Also, das kam bei mir überhaupt nicht- die habe ich genommen, weil, das gehörte mit dazu und das war für mich ganz normal. Also so wie manche da das Problem haben- das gab es nicht.