Bei einem Arbeitgeber entschied Barbara Haas sich, nur von einer neurologischen Erkrankung zu sprechen

Einmal habe ich es definitiv nicht erzählt, das war zu Beginn meines Theaterengagements und man hat ja- man muss ja nicht sagen, was für eine Krankheit man hat und da habe ich gesagt, ich habe eine neurologische Erkrankung, die jetzt gerade untersucht wird, die sich aber als total heilbar herausstellt. Da habe ich definitiv das Wort Epilepsie nicht verwendet, weil ich den Eindruck hatte, das wird mir schaden, als Schauspielerin.
Weil die Leute einfach zu wenig darüber wissen. Und dann denken die: Oh, jetzt kriegt die auf der Bühne einen Anfall mitten im Monolog und windet sich und hat dann- die meisten Leute wissen ja nur Schaum vorm Mund, zucken und vielleicht auf Dauer ein bisschen blöd. Also, intellektuell abgeschwächt oder so oder emotional nicht erregbar und so weiter.
Da habe ich es richtig definitiv verschwiegen, obwohl ich direkt gefragt wurde, aber sonst.
 
Und wie war dann die Reaktion, als Sie sozusagen den Begriff selber zurückgehalten haben, aber von der neurologischen Erkrankung gesprochen?
 
Na, die war so, dass ich dachte, der ist nicht zufrieden, der hätte gerne mehr Informationen. Dieser Intendant, der damals sagte: Du musst, wenn irgendwas wirklich, du musst mir sagen, bitte, bitte sag es mir, wenn irgendwas ist, was dich zurückhält. Und dann dachte ich: Nein, dir sage ich nichts, Junge. Ich vermute, dass der Hintergrund eine Schwächung meiner Arbeitsfähigkeit ist in deinen Augen.
 
Und Sie haben das Engagement aber bekommen?
 
Ja, ja, hatte ich ja schon unterschrieben.