Karl-Heinz Fischer fühlt sich nicht krank. Er besitzt Routine, was das Messen seines Blutzuckerwertes und das Spritzen von Insulin angeht.

Ja, aber, ich steigere mich da in keine Krankheit rein oder irgendwas. Ich fühle mich ja auch, so wie jetzt zum Beispiel, völlig ich würde sagen gesund sogar, völlig normal. Keine Beschwerden oder irgendwas. Dass ich im Normalfall auch nicht immer an die Krankheit nun erinnert werde. Es kann natürlich immer mal passieren, dass man misst und hat dann einen Wert, mit dem man absolut nicht zufrieden ist und auch so wie heute Morgen. Ich habe nichts gegessen, aber hatte dann einen höheren Wert und musste dann spritzen, obwohl ich nichts gegessen hatte, um diesen höheren Wert in den Griff zu bekommen. Da habe ich heute Morgen also [Insulin-Analoga] gespritzt und also angenommen einen Wert von 200, der ja schon hoch ist, ich hab' schon noch viel höhere Werte erlebt, dass ich dann zum Beispiel 10 Einheiten [Insulin-Analoga] spritze, um so in den Bereich 100 runter zu kommen. Ja.

Interviewerin: Also da sind Sie selber schon ein Fachmann, dass Sie praktisch nach all den Jahren schon selber.

"Fachmann" würde ich für mich nicht in Anspruch nehmen, aber natürlich dass man Erfahrungswerte hat und da sich dran orientieren kann. Das würde ich schon sagen. Ist ja klar. Wenn man da drei oder vier Mal am Tag misst, weiß, wie die Normalwerte sein sollen, weiß, wie viel man spritzen muss, wenn sie nicht normal sind. Das wird also denn auch eine gewisse Routine. Gehört so zum Tagesablauf mit dazu.