Hertha Pfeiffer ist ehrlich und streng mit sich und führt genau Tagebuch über ihre Mahlzeiten. Sie isst von allem nur die Hälfte.

Manchmal wollt ich’s mir nicht eingestehen. Man muss sich dann erst damit befassen. Obwohl, man von andern weiß, ja ist okay. Aber wenn es dich selbst betrifft, ist man – es dauert lange, eher man das zulässt, dass man das hat. Dauert lange, das zu begreifen, dass die Symptome – dies und das also. Da muss man dann lernen: zu sich selbst ehrlich zu sein, grade mit essen und das alles. Da muss man sagen so: „Das nicht, das nicht, das nicht“. Da muss man ganz streng mit sich sein. Wenn man das nicht macht, dann kommt man da nicht hin wo man – Mit dem Zucker, das Ziel - ich muss ja das einschreiben von morgens, mittags, abends und spät also 4 Mal, muss ja das Buch dann vorlegen immer und dann sehen die auch, dass man sich danach gehalten hat oder nicht. Meine, ich mach mir ja dann auch immer Zeichen. Wenn ich O-Saft getrunken habe, schreib ich das auch rein oder wenn ich Kuchen gegessen habe oder die – das ich auch mal was anderes, über die Stränge geschlagen habe, das schreib ich immer rein, weil die dann - dann wissen die ja, von was das ist. Wenn auf einmal der Zucker so hoch ist. Ja dann heißt es ja: „Von was. Was haben Sie da gemacht?“ Man denkt dann ja auch nicht mehr so dran hinterher und dann: „Oh“. Aber ich weiß ja, also ich sage ja, ich brauche nur ein bisschen Süße da. Auch wenn ich – ich nehme ja auch nur dieses [Name eines Süßstoffes] mal hin und wieder, das andere kann ich gar nicht vertragen, da komm ich gar nicht mehr von der Toilette runter. Das ist für mich ein Abführmittel, also da, darf ich gar nicht nehmen. Auch Kuchen, wo diabetisch Sachen drin sind, kann ich gar nicht essen, weil ich dann unheimlich Bauchweh kriege, also das darf ich gar nicht essen, weil ich das nicht vertragen kann. Und zuerst macht man sich ja auch verrückt und sagt: „Jetzt musst du aber dies und jenes“ Dieses diabetische Sachen kaufen. Kostet viel Geld aber bring nichts. Und dann heißt es – dann bin ich ja, weil ich ja bei meiner Mutter das ja auch gemacht habe: Die hat nur die Hälfte gegessen und das ist auch gegangen dann. Ich meine, die selbst hat ja nicht so drauf geachtet, da musste ich ja drauf achten, weil ich ihr das ja hingegeben und gekocht habe, da musste ich ja dann schon für sorgen. Sicher, sie hat auch schon mal gesündigt, davon abgesehen. Das hab ich aber gemerkt, wenn ich gepiekst habe. Ich sage: „Was hast denn heut wieder gemacht?“ Naja, hat mein Vater mir dann erzählt, was sie gemacht hat. Sie selber, die hat ja nur mich immer angelächelt. Ich sage: „Ja, also dann weiß man das.“ Das weiß ich ja von mir, dass das – also, wenn ich sündige, dann ist das nicht so gut und wenn man das immer macht und immer wieder macht und dann: geht der Zucker ja immer höher, höher, höher. Das ist ja nicht die Lebensqualität, die man will. Deswegen muss man, wie gesagt, schön den Ball flach halten. Aber das stört mich heute schon gar nich mehr irgendwie. Auch wenn ich zu einer Feier gehe. Die wissen alle: da können die sonstwas erzählen. Und wenn ich auch sehe, dass die mehr essen oder was. Mit der Zeit lernt man das, also dann sagt man sich auch: „Also das muss nicht sein.“ Weil ich hinterher – weil ich genau weiß, dass das hinterher da aushalten musst dafür und dann: das ist nicht gut.