Sylvia Herrmann hat Abstand von der Gruppe genommen, weil es sie manchmal belastete.

Ich denke mal, Selbsthilfegruppe, das ist eigentlich eine sehr, sehr schöne Geschichte. Ganz einfach um den Austausch mit Patienten zu haben. Mit Gleichgesinnten in dem Moment, die die gleichen Erfahrungen haben. Ich habe zum Beispiel auch eine Zeit lang Sport gemacht, eben auch mit Krebspatienten.
Allerdings je mehr man sich aus dem Kreise der Krebspatienten entfernt, desto wichtiger wird es eigentlich, dass man eine gewisse Normalität hat. Und da muss ich sagen, da habe ich nachher auch von der Selbsthilfegruppe und Selbsthilfegesprächen Abstand genommen.
Wobei ich mich immer noch im Internet in verschiedenen Foren sehr engagiere. Und da dann eben zum Beispiel auch als Stomapate zur Verfügung stelle- stehe. Und da dann auch mit anderen Betroffenen spreche und da dann auch durchaus als Ansprechpartner zur Verfügung stehe.
Aber so direkt Dialog, das ist inzwischen nicht mehr. Also das verbleibt irgendwann. Das hat so die Zeit, wo es dann akut ist. Und irgendwann ist es vorbei. Weil man- es zieht einen auch manchmal ein bisschen runter, muss ich ganz ehrlich sagen.
Weil gerade auch, wenn man wirklich auf dem Weg ist, dass man sagt: "Ich bin da bald raus. Ich komme da auch raus." Und wenn man da dann gerade wieder sieht, dass da gerade wieder bei jemandem umgestellt oder eingestellt wird, das ist dann nicht ganz so angenehm. Und deswegen habe ich nachher gesagt: „Okay, hm.“