Eine Darmspiegelung dauerte bei Sylvia Herrmann sehr lange, weil das Gerät kaputt war.

Ich meine, ich habe- ich glaube acht Spiegelungen habe ich insgesamt gemacht. Und wie gesagt, normalerweise: Das ist eine Geschichte von Viertel Stunde. Normal zehn Minuten. Viertel Stunde, wenn es dumm läuft.
Dann wird man da wieder auf die Füße gestellt.
Dann habe ich es schon immer so gemacht: Dann bin ich ins Wartezimmer getigert. Die haben mir dann ein Taxi bestellt oder meinen Mann bestellt. Und ich habe dann für gewöhnlich in der Praxis schon immer das erste gefuttert, meistens Brötchen oder so mitgehabt.
Und hier ist es jetzt wirklich so gewesen: Der Doktor hatte den Tag wohl ein Problem mit seinem Koloskop. Und schon die Erste. Ja, bis ich dran war. Normalerweise, Wartezeit ist ja normalerweise bei diesen Geschichten nicht. Das ist ziemlich gut getimet.
Und normalerweise sollte man auch nicht so lange warten müssen. Ich glaube, ich habe eineinhalb Stunden im Wartezimmer gesessen. Dann noch einmal eine Dreiviertel Stunde vor dem Untersuchungsraum. Da dann auch noch einmal.
Das war sowieso schon schlecht. Und dann hat er tatsächlich bei mir gespiegelt. Nicht die üblichen zehn Minuten. Sondern der hat über eine dreiviertel Stunde in meinen Eingeweiden gepuhlt, weil sein Gerät nicht funktionierte.
Gesehen hat er gar nichts. Und er hat den Polypen halt erkannt und hat feststellen können, dass er den nicht entfernen kann. Und schon gleich gar nicht mit dem kaputten Gerät. Ja, dementsprechend, der hat mich also, ja, relativ auflaufen lassen.