Matthias Mitternich fühlte sich mit seiner Krankheit aussätzig und nicht mehr als normaler Mensch der Gemeinschaft.

Ich habe mich auch ein Stück, ich sage mal so, aussätzig gefühlt. Nicht, dass mir das vermittelt wurde. Ich habe mich einfach so gefühlt.
Es gibt ja so, können Sie vielleicht auch ein Stück nachvollziehen, von Ihrer Ausbildung her, meine ich jetzt, nicht Sie als Person- dass man, ja, abartig klingt viel zu hart, aber aussätzig ist. Dass man so nicht mehr in dem- weiß nicht, wie ich mich ausdrücken soll, dass es passt.
Dass man in die Gemeinschaft mit hinein gehört. So ein Stück aussätzig habe ich mich gefühlt, ja. Vielleicht auch jetzt noch ein Stück. Wo Sie das ansprechen, kommt es mir gerade.
Man ist nicht mehr ein normaler Mensch, so herum. Wenn ich jetzt etwas anderes wäre. Wenn ich jetzt eine Prothese hätte. Dann wäre das wieder anders als so etwas Inneres zu verlieren, wo eigentlich zum Lebensablauf dazugehört. Prothese gehört auch dazu, klar. Aber das ist für mich wieder etwas anderes. Ich kann es nicht erklären, wie das ist.
Und viele nehmen auch, ich merke das ja, ganz, ganz viel Rücksicht auf meine Tatsache, dass ich so etwas habe und mit Darmproblemen zurechtkommen muss. Das ist schon. Alle, die das wissen, und ich halte ja auch nicht hinter dem Berg. Ich muss es ja auch nicht verheimlichen. Warum auch? Da merke ich so, dass da ein wahnsinniges Mitgefühl in meiner Situation da ist. Und das ist nicht unbedingt immer gut.