Während Lisa Roth anfangs Probleme mit ihrer Körperlichkeit hatte, genießt sie heute ihre Sexualität sehr.

Hatte das auch Auswirkungen auf Ihre Sexualität? War das Thema?
Zuerst schon, weil ich halt meinen Körper nicht mehr so unversehrt gefunden habe. Also ich weiß, als ich aus der Narkose oder aus dem Krankenhaus entlassen worden bin. Dann hat man ja die Narbe so mit Klammern getackert. Also das sah aus, als ob mein ganzer Bauch mit so einem Reißverschluss verschlossen worden wäre. Und in der ersten Zeit hatte ich schon so ein bisschen Probleme mit meiner eigenen Körperlichkeit.
Und danach aber überhaupt nicht mehr, absolut nicht mehr. Weil ich denke, das alles, jede Narbe und jede Krankheit, hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Und ich genieße meine Sexualität sehr, weil ich das auch als unheimlich, nicht als wichtig, doch auch als sehr wichtig finde, aber auch als Leben sehe. Und dieses Leben finde ich, vielleicht habe ich da auch eine sehr große, so ein sehr großes Suchtpotential entwickelt nach allem was Leben heißt. Dass ich also wirklich alles, was so Leben ist, so aufsauge, wie so ein Schwamm. Und Sexualität ist mir halt einfach wichtig. Gott sei Dank. Das wäre also ganz schlimm gewesen, wenn das nach dieser Diagnose oder nach dieser Operation einfach weg gewesen wäre.