Leon Gerspacher gibt es Halt, sich mit anderen Betroffenen über seine Unsicherheit auszutauschen.

Egal, wie gut man sich kennt, und auch, wenn man weiß, derjenige versteht mich, gibt es da manche Dinge bei einer Krebserkrankung, die kann man einfach nicht so gut verstehen und nachvollziehen, wenn man das nicht selber durchlebt hat. Deswegen rede ich manchmal schon oder chatte übers Internet mit anderen Betroffenen, weil die halt auch in der Parallelwelt teilweise leben und so das Ganze, die ganze Ungewissheit und so, das ganze Gefühl  kennen und manche Sachen einfach besser nachvollziehen können als andere Leute.
Das ist so für mich der Hauptpunkt mich mit den anderen auszutauschen, weil es halt auf manche Themen echt nochmal eine ganz andere Sicht der Dinge gibt wie mit anderen Leuten. Oder man muss sich halt nicht groß erklären, sondern der Gegenüber weiß genau was gemeint ist oder wie er sich fühlt. Und das gibt auch irgendwie nochmal so Sicherheit, weil ein ganz großer Punkt, oder der zentrale Punkt, finde ich, bei Krebserkrankung ist ja die Unsicherheit. Es ist ja gar nicht so oder mir persönlich ist es gar nicht so, dass es mir die ganze Zeit schlecht geht, sondern es ist die Unsicherheit, ob, wann es mir wieder schlecht geht und ob es mir wieder irgendwann wieder schlecht geht.
Und das gibt dann irgendwie Sicherheit, wenn andere sagen, ja mir geht es genauso oder das kenne ich. Und das halte ich schon für wichtig.