Gunther Kraft beschreibt, wie ihm das Schließmuskeltraining gezeigt wurde und dass es viel Zeit brauchte.

Also das war dann auch bisschen hartes Training, das ich mit mir selber machen musste, um- das ist ähnlich wie jemand, der eine Prostataerkrankung hat. Das ist der gleiche Muskel, der für die Blase ist, ist auch für den After zuständig. Und den muss man dann halt schon kontinuierlich trainieren, damit das einigermaßen wieder funktioniert.
Wie haben Sie das gemacht? Oder hat Ihnen das einer gezeigt?
Ja, so wie mir das in der Reha gezeigt worden ist.
In der Reha.
Ja. Also ich kann es einmal beschreiben, wie er es gesagt hat. Der hat da gesagt: „Bei Männern ist es einfach. Sie denken, Sie sind ein Elefant und müssen mit Ihrem Rüssel trinken. Und ziehen gedanklich praktisch Wasser durch die Harnröhre rückwärts ein.“ Und da wird praktisch dieser Muskel angeregt, wenn man das- also geht bei Frauen ja genauso ohne Rüssel.
Und das hat man praktisch als dieses Schließmuskeltraining gemacht. Oder auch Beckenbodengymnastik. Das hat man dort gezeigt und das habe ich dann auch versucht, weiter zu machen.
Wobei das alles eine langwierige Sache ist. Der Stuhl, bei mir fehlt dieses Stück Darm, wo sich der Stuhl normalerweise verdickt. Also bleibt der immer etwas klebrig. Und der lässt sich auch nicht ganz so gut halten. Also das hat sich- zu mir hat man mal gesagt, was bis eineinhalb Jahre nach der Operation bei der Rückführung nicht in Ordnung ist, das ändert sich auch nicht mehr. Und das war also schon schwierig gewesen, muss ich sagen. Jetzt mittlerweile vier Jahre danach oder dreieinhalb Jahre danach haben sich trotzdem noch einmal Verbesserungen eingestellt. Also ich kann ganz gut damit leben, ich muss nur sehr viel aufpassen, was und wie ich es esse.