Für Gunther Kraft wurde der psychische Druck zu groß, so dass er eine schwere Depression bekam.

Dann war das so, ich wollte ein zweites Mal wieder anfangen zu arbeiten dann nach den ganzen Operationen, wo dann diese Bruchgeschichte war. Und dann habe ich auf einmal Angst gekriegt vor meiner Arbeit, die ich fast vierzig Jahre gemacht habe. Ich habe gedacht, ich packe das nicht mehr. Ich habe gedacht, obwohl ich- das war mein Traumberuf, LKW zu fahren, und das habe ich ja seit dem 21. Lebensjahr gemacht. Und habe mich nicht mehr getraut, einen LKW zu fahren. Und das ist dann immer schlimmer geworden. Ich hab mich dann nicht mehr unter die Leute getraut, ich habe dann nur noch zu Hause gesessen. Ich war krankgeschrieben in der Zeit. Ich habe dann immer nur geguckt, ob mich jetzt jemand sieht und habe mir immer etwas ausgedacht, was ich sagen kann, um das zu entschuldigen. Ich war ein aktiver Arbeiter. Ich habe also relativ viele Stunden, im Monat um die drei-, vierhundert Stunden gearbeitet, wo ich unterwegs war .Und auf einmal sitzt man zu Hause. Und da war praktisch der psychische Druck groß gewesen. Und man konnte auch viele Leistungen nicht mehr so bringen, wie man wollte. Und auch der Erklärungsdruck nach außen. Das ging dann soweit, dass ich in die Psychiatrie gekommen bin. Und da hat man dann eine schwere Depression festgestellt.