Gunther Kraft sah sich selbst als "Schaltstelle" zwischen den Institutionen und zeigte viel Engagement.

Wie haben dann, das ist mir noch nicht so ganz klar, diese verschiedenen Ärzte, der Onkologe, der Chirurg und diese Teams, wie haben die miteinander kommuniziert?
Da habe ich kommuniziert.
Das haben Sie gemacht.
Ich war die Schaltstelle, ich wollte das selber, ich wollte nichts aus der Hand geben. Weil mir war das immer zu lange, bis ich wieder Rückmeldung bekomme. Und da habe ich damals gesagt, ich bin von [Stadt A] gleich nach [Stadt B] gefahren, habe dort, wie gesagt, einen guten Mann erwischt. Und bin auf dem gleichen Weg wieder zurück und hatte das Glück, dass der Chirurg noch an dem Tag Dienst gehabt hat. Also da waren sehr viele Bausteine, wo richtig, das hört sich im Nachhinein fast an wie etwas Zusammengesetztes, aber wie gesagt, vielleicht hat es auch daran gelegen, dass man als Patient wenn man dann selber sehr viel Engagement zeigt, so ich hab den Willen, ich will das heute regeln. Ich denke das kommt dazu. Und manchmal muss man sich auch gerade da ein bisschen durchsetzen, wenn jemand sagt: „Der Doktor ist nicht da“, wo man da nachfragt, „Ja, kriege ich ihn heute noch“ oder so und „dann warte ich halt“ und so. Und dann bin ich auf dem Gang hin und her gelaufen und wo der aus dem Zimmer raus ist, habe ich mir ihn gleich gekrallt.
Also sagen wir mal, es fällt einem nicht alles in den Schoß. Man muss Kombination zwischen Glück und aber auch eigenem Engagement. Ja, und ich, wie gesagt, ich war dann so besessen von dem „das regelst du“, dass ich eigentlich die Punkte selber angelaufen bin. Ich habe- wobei jeder angeboten hat, das für mich zu regeln. Aber ich habe mich noch so gut gefühlt, dass ich gesagt habe: „Du, okay, ich probiere es. Und wenn nicht, kannst du das immer noch machen.“ So auf die Art.