Petra Andresen erzählt, wie für ihre erwachsenen Kinder eine Sicherheit wegbrach, als es ihr durch die Schmerzen sehr schlecht ging.

So wie auch die Familie krank wird. Weil gerade in Verbindung mit einem Suizid aus Schmerzen, hat man immer Angst: jetzt kommt man und derjenige ist gar nicht mehr da. Das kommt ja, weil, es wird ja nicht besser. Das ist so ausweglos. Und- also das ist schon, also wie das soziale- das ganze Umfeld, im Arbeitsfeld und auch privat sich total verändert. Also Schmerzen, ein chronischer Schmerzpatient muss schon sehr auf sich aufpassen, weil da droht eine ganz große Isolation.

Und es ist einfach so, dass sich das Umfeld auch schützt. Der Schmerzpatient äußert sich. Und ich bin auch ein Mensch, der nicht nur immer das Schöne, sondern ich sage, wie es mir geht und ich schildere das auch in allen Farben. Und das belastet den Anderen zu sehr. Das können die wenigsten aushalten.

Wie sind denn da Ihre Erfahrungen mit den Auswirkungen auf Familie? Wie geht Familie- also Ihre Familie damit um, mit den Schmerzen?

Ja, es ist eben so, dass ich eben alleine lebe und aufgrund meiner Schmerzen eben auch- meine Tochter lebt in [Stadt], mein Sohn ist zwischenzeitlich auch ausgezogen, was sicherlich auch mit meinen Schmerzen zusammenhing, dass er für sich einen Schutz gesucht hat und es nicht unbedingt mittragen konnte. Und an dem Schmerz zerbricht viel. Weil ein Mensch, der Sie eigentlich immer getragen hat, plötzlich wegbricht. Und da geht ja auch ein ganz großes Stück Sicherheit für die Kinder verloren. Weil das, worauf man sich immer verlassen konnte, eben nicht mehr da ist.

Haben Ihre Kinder jetzt im Moment mitbekommen, wie es Ihnen geht?

Ja, und feiern also positive Ergebnisse. Ja. Ja.