Frank Weber hat das Gefühl, dass sich die Beziehung zu seinen Kindern durch die Krankheit positiv entwickelt hat.

Und ich würde sagen, auch die Beziehung zu meinen Kindern hat sich eher zum Positiven gewandelt.
Inwiefern?
Praktisch über die Zeit von der Umschulung eben. Erstens mal, dass durch meine Zweitausbildung ein ganz anderes Verständnis für Jugendliche oder Menschen allgemein da ist. Dass ich bei mehr Sachen toleranter bin oder akzeptiere. Oder dass ich also mit ihnen reden kann darüber.

Und vorher eigentlich also als Zimmermeister, also mehr oder weniger dort gearbeitet habe, immer viel Überstunden, Arbeit mit nach Hause genommen, Wochenenden gearbeitet, dann noch nebenberuflich eine eigene Zimmerei angemeldet hatte und zusätzlich für ein Architekturbüro noch Ausschreibungen gemacht habe, Bauplanungen –Eine 60-, 70-Stundenwoche war eigentlich für mich normal.

Und dann noch dazu das eigene Haus umgebaut und alles. Also Samstag Sonntag hat es eigentlich fast nicht gegeben. Nachts, übers Wochenende sowieso, Freitag, Samstag Nacht- also meine Frau und meine Kinder sind ins Bett gegangen und ich habe bis um vier, fünf am Morgen durchgearbeitet, gezeichnet und irgendwelche Planungen gemacht. War ganz einfach, ja, wenig Zeit.

Und jetzt ist halt so, es waren immer solche Aktivitäten wie Konzerte und so weiter, das geht jetzt halt fast nicht mehr. Aber trotzdem, unterm Strich, verständnismäßig würde ich jetzt sagen ist es ganz anders. Also, ich habe zwei Töchter, eine ist 18 die andere ist 17 und habe eigentlich etwas, was wahrscheinlich nicht normal ist, eigentlich ein sehr gutes Verhältnis zu den beiden. Trotz Pubertät und allem, kann also mit denen reden und bekomme ab und zu mal die Rückmeldung, „eigentlich ein super Elternhaus“, wenn sie von Freunden ausgehen, was die dürfen und was die für Probleme haben.
Also was das anbelangt, würde ich sagen, ist eigentlich meine Krankheit für mich eine teilweise Bereicherung.