Für Beate Schulte kann es nicht ausbleiben, dass der Schmerz einen Menschen verändert.

Haben Sie den Eindruck, dass der Schmerz Sie als Mensch verändert hat?

Ich denke, das bleibt irgendwo nicht aus, denn- vielleicht weniger der Schmerz an sich, gut, wenn man Schmerzen hat, dann ist man natürlich nicht mehr so aktiv. Also, in meinem Fall jedenfalls. Es führt auch dazu, dass man Angst bekommt, denn bei mir ist es ja eine ganz existentielle Angst: Was, wenn ich meinen Beruf nicht mehr ausüben kann, durch den Schmerz zum Beispiel. Und es kann einen dann auch deprimieren und natürlich, wie gesagt, das Unverständnis der Umwelt trägt dann auch nicht gerade dazu bei, dass die Stimmung sich hebt. Also, das ist so ein ganzer Komplex, der da zusammen spielt. Ich bemühe mich natürlich, mich da jetzt nicht so davon beeindrucken zu lassen. Und, wie gesagt, wenn ich jetzt zum Beispiel im Büro bin und arbeite, bin ich auch abgelenkt und bin da durchaus ganz vergnügt dabei. Was dann vielleicht auch wiederum manchmal die Umwelt irritiert, die wissen dann immer nicht so recht: Ist sie nun krank oder nicht, oder wie denn? Gut, es ist immer schwer zu sagen, wie man wäre, wenn es anders wäre, aber ich denke schon, dass das auch Erfahrungen sind, die prägen. Ich kann jetzt nicht sagen, wie ich wäre, ohne die Schmerzen, aber ich denke schon, dass das was ist, was einen mit formt irgendwo.