Anna Wagner versucht, ein wenig Abstand vom starken Schmerz zu gewinnen, indem sie ihn beobachtet, z.B. seine Beschaffenheit beschreibt.

Es gibt einfach Stunden, je nachdem, was ich vorher gemacht habe, da geht der Schmerz über das Normalniveau hinaus und ist so stark, dass er wirklich so mich ziemlich beansprucht und meine ganze Aufmerksamkeit auch wegnimmt. Dann tue ich das, was eigentlich sowieso geschieht. Dann richte ich meine Aufmerksamkeit bewusst auf den Schmerz und versuche ich den Schmerz zu beobachten, also ihn mir zu beschreiben, ihm eine Farbe zu geben oder eine Form oder wie fühlt er sich an. Weil so dieses „Nein“ gegenüber einem Schmerz, dem man nicht ausweichen kann, das das macht ihn unerträglich. [...]
Ja und indem ich eben den Schmerz auch beobachte, habe ich auch wieder auch ein Stück Abstand davon. Also, ich habe den Schmerz, aber ich bin nicht der Schmerz. Weil ein Teil von mir ist ja frei, den Schmerz zu beobachten dann. Und das gibt mir wieder so den Raum eben zu tun, was ich noch machen kann.