Sebastian Melcher fastet sehr viel – und findet das ganz natürlich, denn es passt doch gut zu ihm.

Ich habe auch gefastet, also das ist ja auch erst mal in unserer Gesellschaft völlig abwegig. Also, sagen Sie mal jemandem: „ich faste!“ Der sagt: „Hä?“ Also wenn er jetzt nicht selber gefastet hat, es gibt Kulturen wo regelmäßig gefastet wird.

[Interviewer]: Der Ramadan oder so.

Genau. Und das gab es früher auch bei uns und deshalb: Fasten ist für den Darm, glaube ich, schon auch so eine Sache, die was Natürliches ist. Also ich glaube nicht, dass unsere Vorfahren vier Millionen Jahre immer jeden Tag ein gedeckten Tisch hatten. Und ich glaube, dass das System Mensch auch auf so was eingestellt ist und so was vielleicht sogar nicht braucht. Aber ist ein Randfaktor, der auch eine Rolle spielen kann: So ständig Überfluss, ständig was zu tun, keine Ruhe mal zwischendurch. Also das habe ich dann zum Beispiel auch gemacht. Und da hatte ich nun eine Frau, die das auch mitgemacht hat und da offen war und auch selber Probleme hatte mit Allergien und so und wir haben halt festgestellt: „Ja also uns geht es erst mal nicht schlechter!“ Und es war eine gute Erfahrung und so muss man da, glaub' ich, auch immer rangehen. Also das nicht als Dogma betrachten, ich faste jetzt anderthalb Jahre lang, trink' nur noch Wasser oder so, sondern ja mit einem normalen, offenen Blick. Und gucken: Passt es mir oder passt es nicht zu mir. Und wenn es passt, ist es gut und wenn es nicht passt, muss man was anders angucken.