Patrick Knittel ist es peinlich, wenn er von weiblichem Pflegepersonal behandelt wird.

Na ja, wie gesagt, der Umgang mit der Familie, der ist natürlich, weil das jeder mitkriegt, gerade am Anfang von der Erkrankung, wo es sehr stark auch aufgetreten ist, diese Durchfälle. Die sind natürlich auch gegenüber, mit der Frau, durch die Anwesenheit der Frau sehr peinlich ja, bis man das mal geklärt hat. Und ist das natürlich auch nicht so einfach, den Kindern kann man das noch begreiflich machen: "Papa hat Durchfall", aber jetzt gegenüber der Frau, gerade auch was die Intimsphäre da wieder betrifft wenn man miteinander schlafen will, und wie auch immer, und man dann ewig Durchfälle, man schämt sich ja sich ja irgendwo. Am liebsten würde man sich nach jeden Toilettengang duschen gehen, weil man hat immer das Gefühl, man wäre dreckig, man wäre schmutzig. Ja, das sind ja auch so Sachen, die man erst mal überwinden muss.  

Und wie gesagt, immer wieder diese Peinlichkeiten, gerade im Krankenhaus, vor Fremden, meistens vor Frauen. Ist ja auch, zu 70 Prozent der Frauenanteil der Krankenschwestern. Obwohl die sich Mühe geben und sich haben nie was anmerken lassen, aber wie gesagt, diese Peinlichkeiten, die man hat, dieses Auftreten, auch wenn sie locker drauf sind. Und, wie gesagt, ich hatte immer das Glück, dass ich ein gutes Verhältnis zu den Schwestern gehabt hatte und zu den Pflegern, weil ich auch ein offener Mensch bin und auch mit denen sehr gut umgehen kann. Oder die mit mir, wie man's sehen möchte. Hatte ich nie Probleme gehabt. Nur eben, wie gesagt, diese Peinlichkeiten, dieses Schämen dafür, das ist also sehr schwer zu überwinden, darüber zu reden. Heute kann ich drüber reden, ich habe die Krankheit jetzt seit über 10 Jahren, kann ich offen drüber sprechen mit jedem.