Melia Kowalski traf nur eine weitere Person mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung in der Klinik.

Das hat mir gut getan. Und nach der zweiten OP habe ich gesagt: "Ich bin doch nicht bekloppt, gehe jetzt doch nicht in die Reha. Ich mach das irgendwie zu Hause allein."

[Interviewer]: Ach so.

"Ich will dann auch mal was unternehmen, in der Zeit, wo es mir relativ gut geht."

[Interviewer]: Verstehe.

Ja, und da waren kaum Crohn-Kranke. Da haben sie mich ins tiefste Bayern geschickt. So ein Quatsch aber auch! Also da sparen sie wieder am völlig am falschen Ende. Das war wirklich lustig. Also da waren irgendwie nur kardiologische Patienten. Da war noch ein Crohn-Kranker, ja, und da konnte ich die Menschen da unten nicht verstehen in [Name der Stadt]. War das furchtbar! Tiefstes Bayern!

War so ganz nett, also da gab es gutes Essen. Die Bayern, die-. Und jetzt nach der dritten OP war ich ja dann wieder. Bin dann nach [Name der Stadt] gekommen, war auch nicht so die ideale Klinik. Ich wollte wieder in die [Name der Klinik]. Das finde ich auch sehr ärgerlich, dass man die Leute nicht einfach da hinschickt, wo man auch sagt: "Hallo ich bin ein Gastrofall." Kommt man irgendwie dann hier, hinterher hieß es: "Ja die hatten mal so eine Teilklinik." Und, dann haben sie geschlossen im Winter, ich war ja im März da, eine Colitispatientin war da noch. So einen Hals hatte ich! Dann kriegt man da so Essen vorgesetzt, soll man zunehmen, und das mag ich gar nicht, oder vertrage ich nicht. Ich möchte mir dann, wenn es mir schlecht geht, mein Essen ja aussuchen, und nicht, dass ich dann so ein Ekelessen da hingepackt kriege.

[Interviewer:] Davon haben Sie nicht viel.

Nein. Bin dann halt stückchenweise dann immer in dieses- von einer Parkbank zur nächsten. Habe ja jeden Tag bisschen mehr geschafft, weil ich dem Professor da auch gesagt habe: "Ich kann nicht so viel machen, ich bin frisch operiert." Bisschen Einzel-KG und dies und jenes, aber ich habe mich quasi nur von einem Bäcker zum nächsten ernährt. Aber, na ja, gut.