Trotz der Unterschiede zwischen den beiden Erkrankungen veranstaltet Adrian Schaarschmidt mit seinen erkrankten Freunden keinen „Wettbewerb“.

Ja, der Colitis-Ulcerosa-Patient soll ja nahezu symptomfrei sein, wenn er sich den Dickdarm herausnehmen lässt. Geheilt von der Colitis Ulcerosa. Dann gibt es natürlich noch Schwierigkeiten, möglicherweise mit dem künstlichen Darmausgang, der dann eben gelegt wird. Aber die Colitis is wohl geheilt, da das eben nur den Dickdarm betrifft. Morbus Crohn ist ja eine Geschichte vom Dickdarm bis zur Speiseröhre, bis zum Mund. Deswegen sage ich mir immer: "Ach, ich habe ja noch Glück. Im schlimmsten Fall, lasse ich mir nur den Dickdarm herausnehmen und muss nicht ständig an mir herumschnippeln lassen." Ich meine, dass die Leute mit Morbus Crohn einfach viel mehr Operationen vor sich haben. Die müssen hier mal ein Stück Darm herausbekommen und dort mal. Mein Kenntnisstand ist so, dass die häufiger schwere Eingriffe haben.

 

[Interviewer]: Okay.

 

Dass ich dann das geringere der beiden großen Übel habe.

 

[Interviewer]: Okay.

 

Ansonsten, ich habe viele Freunde mit Morbus Crohn. Ich hab viele Freunde mit Colitis Ulcerosa. Man bewegt sich ja dann auch gerne in den Kreisen, weil man von ihnen besonders viel Verständnis bekommt.

 

[Interviewer]: Ja.

 

Aber, wir machen da keinen Wettbewerb: "Wem geht es besser oder wem geht es schlechter." Und ich habe jetzt auch nicht irgendwie das Gefühl, dass einer von beiden schlechter dran ist. Nein, also bei vielen wirkt Medikament [Mesalazin] besser als bei mir, die beneide ich dann immer.