Tanja Auer geht mit kurzen Haaren raus und wird angesprochen. Das findet sie gut.

Keine schlechten Reaktionen. Ich meine klar, dass der ein oder andere einen dann da angesprochen hat, natürlich gerade Nachbarn und so. Aber ich bin eigentlich von Anfang an damit ganz offen umgegangen. Also ich wollte das nicht verheimlichen oder ich wollte jetzt auch kein Mitleid oder irgendwie so etwas, aber einfach so ein bisschen Anteilnahme, das hat mir gut getan. Also, weil ich fand, es drehte sich in meinem Leben eigentlich immer viel um die Kinder und so, eigentlich nie um mich selbst. Ich habe das eigentlich als angenehm empfunden, dass sich jetzt erst einmal alles um mich gedreht hat, so dass irgendwie- Das ist komisch, irgendwie hört es sich ziemlich doof an, dass da so eine Krankheit davorsteht, aber irgendwie war das ein ganz angenehmes Gefühl für mich, dass sich wirklich alles um mich gedreht hat und nicht um andere.
So und wie gesagt, ich bin damit ganz offen umgegangen, habe das eben auch Nachbarn erzählt, die mich dann darauf angesprochen haben oder mich auch gesehen haben mit einem Kopftuch oder so. Und da ist mir dann irgendwie auch aufgefallen, na ja, also ich habe das so offen erzählt und da ist eine Nachbarin, mit der ich sonst eigentlich gar nicht viel zu tun habe, die hat mir dann wiederum erzählt, also mir als einzige erzählt, dass sie selbst auch Brustkrebs hat und dass bei ihr wirklich die Brust abgenommen wurde. Also das fand ich dann auch irgendwie- ja, dass sie sich dann doch auch getraut hat, das so weiterzuerzählen, obwohl sie wirklich sagte, sie hat sich so im Umkreis gar nicht getraut, wollte sie nicht. Aber dass sie mir das dann doch erzählt hat, das fand ich schon- ja.
Also ich finde, dass man damit wirklich offen umgehen sollte. Aber natürlich muss das jeder für sich selbst entscheiden, ist klar.