Manuela Weber nutzt Foren, wo sich Frauen mit Metastasen austauschen: Die wissen, worum es geht.

Nutzen Sie deswegen auch die Foren, weil Sie dort Betroffene finden, die in einer ähnlichen Situation sind?

Ja, einerseits, um vielleicht auch selbst einmal ein bisschen zu klagen, jetzt einmal in Anführungszeichen, weil man denen ja auch irgendwie schreiben kann: "Ich habe die und die Untersuchung gehabt." Oder auch gute Ergebnisse -  bei mir sind es ja in den letzten sechs Jahren eigentlich auch weitgehend gute Untersuchungen - die dann auch mit jemandem zu teilen, die vielleicht auch wissen, worum es da geht.
Also ich bin, wie gesagt, in den Foren auch mehr jetzt mit Frauen zusammen oder in Kontakt, die im fortgeschrittenen Stadium sind. Und die wissen dann, wie man sich freut und dann kann man das eher teilen. Wenn ich jemand anderem sage: "Meine MRT ist jetzt gut ausgefallen, man sieht im Moment nichts." Dann denken die: "Och, dann ist ja alles erledigt, dann bist Du wieder gesund für immer."
Und dann musste ich denen sagen: "Halt, halt. Nein, das ist jetzt nur im Moment so." Und die wissen also ganz genau, das sind immer nur kleine Schritte, also, wenn es einen guten Tumormarker gibt, eine gute bildgebende Untersuchung, dann weiß ich: Im Moment geht es mir gut, aber es kann ziemlich bald auch anders sein. Das wissen die, die anderen wissen das nicht. Die sagen dann: "Ach, na ja. Das hast Du doch schon so lange überstanden, jetzt wirst Du es auch noch länger überstehen."
Das ist ja bei Metastasen so, je länger man überlebt bei Metastasen, desto näher kommt man an das Ende heran, weil Metastasen ja nicht heilbar sind. Während es beim normalen Krebs so ist: Je länger man überlebt, desto weniger ist die Chance, dass man einen Rückfall kriegt. Und das kriegen, sagen wir einmal "normale Leute", nicht in ihren Kopf. Die verstehen das nicht. Auch wenn ich es denen erzähle, die verstehen das nicht. Und da verstehen die mich schon, ja.