Katrin Oppelner entschied sich für eine Total-Operation, obwohl der Professor eine brusterhaltende vorschlug.

Na ja gut und der Professor hat dann also auch gesagt, es ginge brusterhaltend, es wäre kein Thema für ihn, das könnten wir machen. Und was ich aber eigentlich immer im Hinterkopf habe oder gehabt habe: Möchte ich das? Möchte ich dieses Risiko in mir tragen, wenn ich mich brusterhaltend operieren lasse bei einer Tumorgröße von viereinhalb Zentimeter, das zu ertragen. Und auch wenn zu dem Zeitpunkt die beiden Tumoren ja sehr klein waren, ich sage jetzt einfach einmal, da war jeder so circa einen Zentimeter, die waren null Komma sieben irgendetwas. Ich habe mich immer gefragt: Möchte ich das? Kann ich damit wirklich leben? Und der Professor hat gesagt: "Wissen Sie was? Fahren Sie erst einmal nach Hause, gucken Sie einmal, überlegen Sie, wie wir es machen, rufen Sie mich an, wenn Sie soweit sind." Ich bin nach Hause gefahren, habe mit meinem Mann gesprochen und ich habe aber immer gesagt: "Ich glaube, ich will das so nicht." Ich war mir aber immer noch nicht sicher. Ich habe also dann nach einigen Tagen wieder den Professor angerufen und habe ihm dann gesagt: "So, ich brauche noch einmal ein Gespräch mit Ihnen. Ich weiß es nicht genau, wie ich mich entscheiden soll." Und ich dann also, innerlich hatte ich mich schon entschieden, das muss ich jetzt fairerweise dabei sagen. (...) 
Woher weiß ich, dass die Krebszellen wirklich alle weg sind, wenn wir das brusterhaltend machen?" Na ja, das Resümee aus der Geschichte war dann einfach, dass ich dann irgendwann nach dem Gespräch den Professor gefragt habe, ich sage: "Ach, wissen Sie, das ist ja alles ganz toll mit dem brusterhaltend. Ich stelle Ihnen jetzt eine Frage und ich möchte, dass Sie die wirklich ganz ehrlich beantworten. Ich habe Körbchen Größe B. Wenn ich jetzt Ihre Frau wäre, Herr Professor, was würden Sie der empfehlen?" Und dann hat er mich angeguckt und hat gesagt: "Mädel, diese Frage stellt sich nicht." Ich sage: "Gut. Dann einmal heraus jetzt mit der Sprache." Ich hatte ihm natürlich vorher schon gesagt, wie meine Empfindungen dazu sind und er hat natürlich gesagt, kann er nur unterstützen in dem Sinne, in dem ich mir wirklich die Brust abnehmen lasse, weil es auch sehr nah an der Thoraxwand war. Und nachdem er das gesagt hatte, hatte ich das Gefühl, es fällt ein Stein von mir. Ich mich das erste Mal wirklich richtig verstanden gefühlt, weil ich diese Brust auch nicht mehr wollte. Da war etwas drin, das gehört da eben nicht hin und es war lebensbedrohlich. Das war eigentlich das Entscheidende. Also haben wir dann vereinbart: Okay, ich fahre wieder nach Hause, bespreche das mit meinem Mann noch einmal, wobei im privaten Bereich ich sagen muss, stand dieser Entschluss eigentlich schon mit der Diagnosestellung fest, dass ich so vorgehen werde. Man war aber immer etwas unsicher oder ich war immer etwas unsicher: Was machst Du richtig? Was machst Du falsch? Und da hat mir der Professor wirklich sehr geholfen.