Christiane Gertz wünscht sich in der ärztlichen Beratung das Aufzeigen alternativer Möglichkeiten.

Das eine wäre: Ich wünsche mir, dass die ärztliche Beratung breiter aufgestellt ist. Also nicht nur stark in Richtung der Hilfen durch die Pharmaindustrie, sondern breiter. Auch breiter in Bezug auf: Was wissen wir, was wissen wir nicht? Was sind alternative Möglichkeiten? Da kommt in der Regel eigentlich nur Sport. Ich wünsche mir eine faire Beratung, also keine Belehrung. Ich merke, dass Ärzte da noch einen Schulungsbedarf haben. Ich weiß das deshalb so genau, weil ich Gesprächstechniken schule.
Eine gute Beratung nimmt keinen vorgefertigten Ablauf, hat zwar ein Konzept, aber keinen vorgefertigten Ablauf. Ich muss dazwischen fragen können, ohne dass man versucht, zum Leitfaden zurückzufinden. Man kann lieber im Zweifelsfall hinterher gucken: Was fehlte denn noch? Also ein Gespräch in Augenhöhe, um es deutlich zu sagen. Eine echt faire Beratung, das wünschte ich mir. Ich weiß, dass Ärzte es da auch nicht leicht haben. Ich habe auch viele Frauen kennengelernt, die unbedingt wollen, dass der Arzt ihnen sagt, wo es lang geht. Aber das wäre jetzt nicht mein Wunsch.
Und für mich wäre auch noch eine alternative Begleitung wünschenswert, wenn man sich gegen diesen Standard entscheidet, wenn man also sagt: "Alles gut und schön und ich weiß, ihr macht das in bester Absicht, aber ich will es anders." Dass es dann auch etwas gibt, das einigermaßen, ich sage einmal, standardisiert ist und nicht zufällig oder selber komplett gefunden werden muss. Das wäre etwas, was ich sehr wünschenswert finde.