Carolin Zenning fühlte sich während der Chemotherapie wie eine Qualle.

Ja, also mein Körper- Ich hatte schon immer ein ganz intensives Körpergefühl, also auch eine ganz ausgeprägte Wahrnehmung für meinen Körper. Und das war so, dass ich durch die Chemo und durch diese ganze Geschichte- also ich war dann am Ende, ich war wie so eine Qualle. Um das mal so ganz platt zu formulieren. Also, das war wirklich schwabbelig, weiß, grau, also ich war dann so grau irgendwann. Also es war ganz eklig irgendwie. Und dann die Muskulatur hat auch so abgenommen dadurch. Also ich konnte sowieso wenig Sport machen, weil ich immer gleich so erschöpft war und irgendwie ging das alles nicht so richtig.
Ich hatte auch ziemlich Herzprobleme in der Zeit, also das Zeug ist ziemlich auf das Herz geschlagen. Und ich hatte das ja vorhin schon so angedeutet, also ich war wirklich so richtig, wie so heterogen irgendwie, also das war so völlig ätherisch. Da gab es irgendwie keine Individualität mehr an dem Körper. Das war ganz seltsam, also so, dass tatsächlich die Haare und irgendwie auch wirklich die Hormone und die Pheromone, dass das auch einen Teil der Identität ausmacht. Und das war ganz seltsam.
Ich habe mich aber immer weiterhin gepflegt, ich habe damals, ach Gott, da habe ich dann immer so eine Mundspüllösung gehabt aus dem [Krankenhaus], die hatten sie mir da mitgegeben, das war ganz toll. Die hat aber furchtbar geschmeckt.