Wenn Tessa Ruth viel für die Schule machen musste, fühlte sie sich danach sehr erschöpft und hat sich häufig zurückgezogen, um Kraft zu tanken. Dabei half ihr häufig das Reiten.

Immer alles Gedanken machen über Dinge, wo sich andere Leute keine Gedanken machen. Und das ist... Ich merke das an den, weil ich in den Ferien, das irgendwie so, dass ich tagelang irgendwie gar nichts mache. Auch nichts auf die Reihe kriege, weil ich einfach merke, ich bin so erschöpft und ich bleibe auch die ganze Zeit im Haus. Oder ich gehe raus – aber dann alleine oder zu meinem Pferd. Das ist auch immer total gut. Aber das ist dann so, dass ich wirklich nicht mehr unter Menschen möchte. Und auch irgendwie gar nicht mein Gehirn anstrengen möchte, mich nicht konzentrieren möchte, weil ich dann einfach... Ich bin dann irgendwann echt völlig ausgelaugt. Und das Problem ist einfach, ich muss immer so gucken, dass man sich einen Ausgang schafft. Also ich merke es halt. Da habe ich in einer Woche drei Klausuren gehabt, da bin ich total fertig. Und dann danach mache ich jetzt einfach mal ein paar Nachmittage, gehe ich nur zu meinem Pferd, mache Sport. Sport ist immer richtig gut. Und habe dann irgendwie diesen Ausgleich. Und dann bin ich auch wieder, sage ich mal danach, ich weiß, dass ich wenn ich mich überanstrenge, dann bin ich überhaupt nicht mehr aufnahmefähig und deswegen muss man halt immer gucken.
Ich habe manchmal Tage, da merke ich, ich kann mich überhaupt nicht konzentrieren, dann gehe ich mit meiner Mutter Reiten. Und danach geht es mir dann besser. Dann kann ich meistens auch noch was arbeiten. Und ich eigentlich so – ich hätte dann vielleicht gar nicht die Zeit Reiten zu gehen. Wenn man Reiten will, ist man immer ein paar Stunden beschäftigt. Aber genau das brauche ich dann halt auch. Dann muss ich mir halt auch sagen: „Okay, dann kann ich halt nur noch für die eine Klausur lernen und mach dann halt keine Hausaufgaben mehr, weil ich es zeitlich nicht mehr schaffe, aber bin dann dafür reiten gegangen." Oder so. Und das ist dann im Endeffekt besser, als wenn ich dann probiere alles hinzukriegen, aber so unwohl zu fühlen, weil ich dann letztendlich doch nichts geschafft kriege. Dann muss man halt mal gucken, dass man irgendwie probiert halt einen Ausgleich zu finden. Sport ist immer richtig gut und die Konzentration auch. Immer schon geguckt, ob man dann, wenn man sich auf eine bestimmte Art und Weise ernährt, ob man sich dann besser konzentrieren kann. Weil es hängt alles da irgendwie mit den Botenstoffen zusammen – mit der Regulation von diesen Neurotransmittern. Und ich denke mir so: „Vielleicht kann man da mit einer passenden Ernährung würde man das jetzt halt nicht wegkriegen. Aber das kann sein, dass man das dadurch irgendwie ein bisschen verbessern kann – die Symptomatik." Das ist immer so. Also ich habe mich immer auch viel informiert, um zu gucken: „Was kann ich überhaupt machen?" Und ich weiß, dass Kaffee gut ist. Wenn ich Kaffee trinke, kann ich mich besser konzentrieren. Klar, ist Koffein. Sport ist gut. Und fällt mir gerade irgendwie nichts mehr ein.